Exkursionen

Nachlese zur Exkursion am 07. Mai 2011 nach Bad Kösen, Naumburg und Freyburg

Exkursion am 07. Mai 2011 nach Bad Kösen, Naumburg und FreyburgWie bereits auf der Einladung angekündigt, ging es bei dieser Exkursion zwar vorranging um Salz, Mehl und Wein, das Holz ist aber trotzdem untrennbar mit der Erzeugung der genannten Produkte verbunden. Zirka 50 Teilnehmer wandelten also auf den Pfaden der Erzeugung von altbewährten Nahrungs- und Genussmitteln ...

Exkursion am 07. Mai 2011 nach Bad Kösen, Naumburg und FreyburgDie erste Station war der Herstellung des Salzes gewidmet. Da Salz in der Vergangenheit bereits sehr begehrt war, wurde es nicht nur als Gewürz, sondern auch als Zahlungsmittel genutzt. Wer sonst als August der Starke konnte das besser erkennen – und so wurde nach seinen Weisungen die Gewinnung von Salz forciert, was man am Gradierwerk in Bad Kösen anschaulich nachvollziehen kann. Die Gradierung (= Konzentrationserhöhung) wurde uns sehr anschaulich erläutert. Zum Abschluss der Führung am Gradierwerk sangen die Teilnehmer gemeinsam „An der Saale hellem Strande“. Ob die Sangesqualität wettbewerbsfähig war, muss bezweifelt werden. Aber das ist vielleicht nicht so wichtig.

Exkursion am 07. Mai 2011 nach Bad Kösen, Naumburg und FreyburgOhne große Pause ging es weiter nach Naumburg. Der Aufstieg im Turm des Domes war gleichzeitig eine Kalorienreduzierung des vorher eingenommen Mittagessens, was durchaus als positiv gewertet werden kann. Bei der Turm-Führung wurde offenbar, dass am Dachstuhl, welcher in großen Teilen aus dem 19. Jahrhundert stammen dürfte, einige Jahrzehnte später wahrscheinlich mit kombinierten Holz- und Flammschutzmitteln eine außerordentlich „gute“ Grundlage für die jetzt vorhandene Mazeration der Holzoberfläche gelegt wurde.

Exkursion am 07. Mai 2011 nach Bad Kösen, Naumburg und FreyburgDie nächste Station war der Herstellung des Mehles gewidmet. Es darf wohl ohne Übertreibung gesagt werden, dass dieser Teil der Exkursion nicht nur beste Informationen zur Mehlherstellung enthielt: die Führung durch den Inhaber der Mühle war ohne jeden Zweifel der sprachlich-kulturelle Höhepunkt des Tages. Man kann es leider nicht mit eigenen Worten wiedergeben, wie abwechslungsreich und rhetorisch ausgefeilt der Mühlenbesitzer seine tägliche Arbeit schilderte. Das war druck- und fernsehreif. Für alle, die nicht dabei sein konnten, kann man nur die Empfehlung geben: Fahren Sie am Pfingstmontag zum Mühlentag dorthin. Hier die vollständige Anschrift: Schäfer Mühlenwerke, Mühle Zeddenbach 1 in 06632 Freyburg (Unstrut). Schließlich fuhren wir zum Ausklang des Tages noch zur Winzervereinigung Freyburg-Unstrut. Gelegentlich mag man sich die Frage stellen: Weinanbau am 51. Breitengrad – schmeckt denn das? Es schmeckt, denn in diesem nördlichsten Qualitätsweinanbaugebiet Deutschlands scheint die Sonne genau so viele Stunden wie an der Mosel und Muschelkalk sowie Bundsandstein speichern die Wärme für das Produkt, welches bereits die Zisterzienser vor Jahrhunderten erzeugten – den Wein. Schließlich wurden wir verköstigt und gesättigt vom ausgezeichneten Busunternehmen Bernd Kaute aus Dresden wieder zum Ausgangspunkt der Exkursion zurückgebracht. Vielleicht war der Tag etwas anstrengend, aber Kulturgeschichte will erlebt sein!