Exkursionen

Nachlese zur Exkursion am 05. Mai 2015 nach Straupitz (Spreewald)

Leinölproduktion, Bauernhauserhaltung, Kahnfahrt und Schlangenkönig – ein erlebnisreicher Tag im Spreewald

Exkursion am 05. Mai 2015 nach Straupitz (Spreewald)Am 9. Mai 2015 war es wieder soweit: Der Sächsische Holzschutzverband startete seine Exkursion in den Spreewald. Pünktlich um 7.30 Uhr startete der Bus von IdealTours mit 51 Mitgliedern und Gästen nach Straupitz. Dort erwartete uns bei schönstem Sonnenschein die Holländermühle. Diese Windmühle hat gewissermaßen drei Müllereigewerke unter einem Dach: Getreidemühle, Ölmühle und Sägemühle. Seit 1923 arbeitet die Mühle mit Elektromotorenantrieb, da damals die Flügel durch Blitzschlag zerstört wurden. Das Horizontalgatter der Sägemühle wurde sogar in Aktion gezeigt. Von Juni 2001 bis Dezember 2002 erfolgte die Komplettsanierung der Mühle. Somit wäre der Betrieb mittels Wind theoretisch wieder möglich. Das Vertikalgatter der Firma Lein (von 1885!!!) ist noch funktionstüchtig, kann aber nur mit Windkraft ab Stärke 6 angetrieben werden, was aufgrund der Verbauung vor der Mühle praktisch kaum vorkommt.

Exkursion am 05. Mai 2015 nach Straupitz (Spreewald)Obwohl die Holzproduktion und die Einbauten aus Holz bei den Verbandsmitgliedern großes Interesse hervorriefen, stand doch an diesem Tag die traditionelle Leinölproduktion im Mittelpunkt. Seit Dezember 1995 wird in dieser Mühle wieder Leinöl hergestellt – genau wie vor 100 Jahren. Das erzeugte „Spreewaldgold“ durfte sogar verkostet werden. Manches Vorurteil konnte dadurch zumindest abgemildert werden ...

Exkursion am 05. Mai 2015 nach Straupitz (Spreewald)Nach diesen ersten Eindrücken ging es weiter nach Burg zur Interessengemeinschaft Bauernhaus e.V. Wir erfuhren die Geschichte des in den vergangenen Jahren translozierten Bauernhauses. Die Niederlassung der Interessengemeinschaft hat das historische Wohnstallhaus von 1726 mit unvorstellbarem Engagement gerettet. Selbstverständlich wurden am und im Gebäude viele fachliche Diskussionen geführt und ebensolche Erlebnisse ausgetauscht. Man kann der Interessengemeinschaft Bauernhaus nur große Hochachtung für diesen Beitrag zur Erhaltung der wertvollen Kulturlandschaft des Spreewaldes zollen! Logischerweise gab es zum Mittagessen traditionelle Spreewälder Kost: Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl.

Exkursion am 05. Mai 2015 nach Straupitz (Spreewald)Wenn man schon im Spreewald ist, sollte eine Kahnfahrt nicht fehlen. Mit zwei Kähnen wurden vom Ortsteil Kauper verschiedene Nebenarme der Spree unter der Leitung erfahrener Fährleute erkundet. Es war ein Genuss, die Stille der Natur zu erleben. Ein kleines Schlückchen wirkte in dieser Hinsicht noch unterstützend. Erwähnenswert ist nicht zuletzt die Tatsache, dass das schöne Wetter optimal durchhielt. Denn erst mit dem Ausstieg aus den Kähnen fielen die ersten, allseits angesagten Regentropfen.

Den krönenden Abschluss bildete in der Pension „Zum Schlangenkönig“ ein schmackhaftes Spreewälder Grillbuffet: Steaks, Geflügelfleisch, Kräuterbratwurst sowie mehrere Salate, Quark und natürlich das bereits eingangs genannte Leinöl verliehen dem Tag die Note „ausgezeichnet“.

Ebenfalls ausgezeichnet war die Vorbereitung der Exkursion durch unser Verbands- und Beiratsmitglied Olaf Steude. Alle Mitreisenden bedanken sich auf diesem Weg nochmals für das hohe Engagement.

Abschließend geht ein herzliches Dankeschön für den ereignisreichen Tag an:

  • Frau Swars von der Gemeinde Burg (Bauamt) für die entscheidenden Tipps,
  • das Team der Mühle Straupitz – neben den vielen Informationen auch für den Einsatz des Sägegatters,
  • die Mitstreitern am Projekt Bauernhaus; hier insbesondere Frau Schulz, die sich sofort für unser "überfallartiges Unternehmen" erwärmen konnte; es war im losen, lockeren Erfahrungsaustausch sehr, sehr informativ. Alles war sehr gut organisiert, wir sind satt geworden und unser Durst wurde gelöscht.
  • Frau Scherbatzky, die den Mitstreitern der IGB mit dem Essen unter die Arme gegriffen hat (wie gesagt, es hat geschmeckt),
  • die Familie Meier (Dirk, Tino, den Kahnfährleuten sowie dem Servicepersonal). Es war informativ, das Essen war lecker, reichlich sowie regional und das Ambiente (im Schlangenkönig sowie auch außerhalb) hat gestimmt,
  • Herrn Sommer von IdealTours, der uns überall sicher sowie pünktlich hingebracht und abgeholt hat (was vorwärts geht, geht auch rückwärts – zumindest einmal oder so ähnlich ... hat er uns in einen alten Busfahrertrick eingeweiht),
  • das Wetter, welches gepasst hat,
  • den Spreewald, der eben einfach schön ist und entdeckt werden will!